Ökologisch
Regional fürs gute Klima
Aktionstage für Nachhaltigkeit: EnBW ODR setzt auf nachhaltige Energieversorgung – VAF GmbH und Q-Hof gehen voran
ELLWANGEN. Nachhaltiger leben, wirtschaften und arbeiten – das ist eine der drängendsten Aufgaben unserer Gesellschaft, jeder kann etwas zum Besseren verändern. Das Motto der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit vom 20. bis 26. September lebt die EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG (ODR). Der Energieversorger engagiert sich für die Region, die Menschen vor Ort sowie für Umwelt- und Klimaschutz. „Wir füllen den Begriff Nachhaltigkeit mit Leben“, sagt Sebastian Maier, technischer Vorstand der ODR, und erklärt: „Wir bauen beispielsweise die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aus und setzen mit unserem Tarif RegioDirekt auf regenerative Energien aus der Region.“ So verbindet die ODR Verbraucherinnen und Verbraucher mit lokalen Stromproduzenten wie den Q-Hof in Dischingen-Frickingen näher miteinander. Die ODR berät außerdem Privat- und Geschäftskunden sowie Kommunen, wie sie Energie effizienter einsetzen und den Kohlendioxidausstoß reduzieren können. Ein Beispiel dafür: die VAF GmbH mit Sitz in Bopfingen.
Strom fürs Unternehmen aus Bopfingen
Umweltschutz und nachhaltiges Handeln stehen bei dem mittelständischen Familienunternehmen am Fuße des Ipf im Fokus. 25 Prozent des Strombedarfs produziert der Hersteller von Sondermaschinen und Sonderanlagen für Automobilhersteller und deren Zulieferer selbst. Auf den Dächern der Unternehmensgebäude erzeugen Photovoltaik-Anlagen mit einer Fläche von insgesamt rund 2.000 Quadratmetern 560 Megawatt Strom pro Jahr. Die beiden Blockheizkraftwerke liefern noch einmal 140 Megawatt im Jahr. 85 Prozent des eigenen Solarstroms nutzt die VAF selbst, 15 Prozent werden ins Netz der Netze NGO eingespeist. Den Rest ihres Energiebedarfs bezieht die VAF von der ODR – seit diesem Jahr kommt dieser zu hundert Prozent aus Wasserkraft. „Als regionales Unternehmen setzen wir auf den Klimaschutz vor Ort“, erklärt Hermann Stark, Geschäftsführer der VAF GmbH, und ergänzt: „Mit vielen verschiedenen Maßnahmen reduzieren wir unsere Emissionen an Kohlendioxid deutlich.“
So spart das Unternehmen durch digitale Rechnungen Papier; in der Kantine gibt es Essen statt wie früher in Plastikverpackung bereits seit zwei Jahren in kompostierbaren Papp-Behältern. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen konnte der Mittelständler zwischen 2017 und 2020 zwölf Prozent CO2 einsparen. Das Energie- und Umweltmanagement wird regelmäßig nach DIN ISO 50001 und 14001 auditiert, die Nachhaltigkeitsziele über verschiedene Systeme geprüft. „Wir folgen damit nicht nur den hohen Anforderungen unserer Kunden aus der Automobilindustrie; für uns als Familienbetrieb ist es ein echtes Anliegen, Klima und Umwelt in unserer Heimat für die nachfolgenden Generationen zu schützen“, betont Hermann Stark.
Schon jetzt plant die VAF GmbH für die Zukunft: Neben den zwei bestehenden BHKW sind weitere geplant. Mehr Elektroautos sollen die Firmenflotte ergänzen, heute stehen bereits vier E-Autos zur Verfügung. Um diese und auch Kunden-E-Autos auf dem Firmengelände zu tanken, hat die VAF eine Schnellladesäule installiert. Die Ladeinfrastruktur soll weiter ausgebaut werden. Bei den Maßnahmen zur Nachhaltigkeit steht die ODR dem Unternehmen zur Seite.
Energie für die Region vom Härtsfeld
Rund 20 Kilometer von Bopfingen entfernt auf dem Härtsfeld engagiert sich Familie Raunecker für Nachhaltigkeit. Sie erzeugen auf ihrem landwirtschaftlichen Betrieb, dem Q-Hof in Dischingen-Frickingen, Strom aus erneuerbaren Energien, den sie ins Stromnetz der Netze NGO einspeisen. So steht er für Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort zur Verfügung. Denn über den Tarif RegioDirekt kann jede und jeder selbst bestimmen, aus welcher regionalen Anlage die Energie fürs eigene Zuhause kommt. Michael Raunecker, der den Q-Hof zusammen mit seinem Bruder Peter und seinen Eltern Friedbert und Erika betreibt, nutzt zwei Biogasanlagen mit je 75 KW elektrischer Leistung, für die nachhaltige Stromerzeugung. Die Abwärme daraus heizt das Wohnhaus der Familie, das Q-Café und die Fermenter; außerdem werden damit Getreide und Heu getrocknet. „Die Wärme nicht zu nutzen, widerspräche unserem Bild der integrierten Landwirtschaft“, erklärt Michael Raunecker, „durch die Nutzung der Abwärme ergibt sich ein hoher Wirkungsgrad für die Biogasanlagen.“
Doppelt nutzen die Rauneckers auch die Dächer von Hallen und Stall, dort haben sie Photovoltaikanlagen mit insgesamt 750 KW elektrische Leistung installiert. Zehn Prozent des produzierten PV-Stroms verbraucht die Familie selbst auf dem Q-Hof; der Rest fließt in den ODR-Tarif RegioDirekt. Insgesamt produzieren die Rauneckers pro Jahr 1,8 Millionen KW. Geht man von einem durchschnittlichen Verbrauch von rund 4.500 KW in einem Vier-Personenhaushalt aus, ließen sich damit etwa 600 Haushalte mit Strom versorgen. „Wir sind eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und nutzen, was da ist und was uns unsere Heimat gibt“, erklärt Michael Raunecker stolz. Auf dem Hof leben 300 Milchkühe, die Milch wird nach Hohenlohe geliefert, ein kleinerer Teil wird von einer mobilen Käserei verarbeitet. Käse, Milch, Kaffee und Kuchen gibt es für Besucher des Q-Cafés – und das mit direktem Blick in den Kuhstall. Außerdem bauen die Rauneckers Weihnachtsbäume an und vermieten landwirtschaftliche Maschinen.
Hintergrund: Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN) anlässlich der Weltkonferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung (Rio+20) im Jahr 2012 ins Leben gerufen. Die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit finden vom 20. bis zum 26. September statt. Ziel der Aktionstage ist es, vorbildliches Engagement in ganz Deutschland sichtbar zu machen, öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Nachhaltigkeit zu erregen und mehr Menschen zu einem nachhaltigen Handeln zu bewegen. #tatenfuermorgen